Diese Gima kam zu mir als unbekannte Gitarre, zu der ich erst einmal Recherchen anstellen musste. Die Gitarre hatte einen Sticker von einem Norddeutschen Musikhaus. Die Schrift auf dem Headstock war nicht so ohne Weiteres lesbar. Vom Zustand musste das Baujahr mindestens 60er Jahre sein. Was bei dieser Gitarre besonders hervorstach, waren die in Europa damals unüblichen Pickups. Solche Filteron-ähnlichen Tonabnehmer wurden normalerweise nur von amerikanischen Herstellern wie Gretsch und Hamony verwendet.
Der Klang ist diesen Tonabnehmern sehr ähnlich. Ob da tatsächlich Gretsch-Pickups drin sind, lässt sich wohl nicht mehr nachvollziehen.
Außergewöhnlich ist auch der eingebaute aktive Boostsfilter. Der funktioniert mit einer 9V Batterie und kling richtig gut. Das Batteriefach hatte keine Abdeckung mehr. Ich habe formvollendet einen exakt passenden Korken verwendet.
Die Gitarre hat kräftige Lackbrüche an Korpus und Hals, Ansonsten ist sie technisch in tadelosem, vermutlich im Originalzustand. Die Spielbarkeit könnte besser sein.
Der Hals ist zwar wunderbar gerade, so dass eine sehr flache Saitenlage möglich wäre. Die Brücke lässt sich aber nicht so ohne Weiteres weiter runterstellen. Vermutlich hatte man damals einfach nicht den Anspruch die Gitarre bis in die höchsten Bunde zu spielen. Um die Gitarre zum modernen Player umzubauen, kann man entweder eine andere Brücker verwenden oder die vorhandene tiefer feilen. Da beides den Originalzustand verändern würde, überließ ich dass dem späteren Besitzer.